Donnerstag, 1. März 2012

Das neueste Werk von David Safier: Happy Family

Nachdem ich durch die drei Vorgänger Mieses Karma, Jesus liebt mich und Plötzlich Shakespeare Fan seiner Bücher und seiner Schreibe geworden bin, war ich Happy Katharina, als ich im letzten Spätsommer tatsächlich gleich beim ersten Versuch, ein Buch bei Vorablesen.de zu gewinnen – gewann! Und so ganz grundsätzlich hat sich das Happy-sein auch gelohnt. Ich habe beim Lesen des Romans wirklich viel gelacht.

Darum geht’s: 

Familie Wünschmann kann man im Grunde in die Tonne treten - Emma ist nicht glücklich, Frank ist nicht glücklich, Fee ist nicht glücklich und Max auch nicht. Cheyenne ... der geht es ganz gut! Aber sonst?!
Zu Emmas Leidwesen taucht zu allem Überfluss eine ehemals gar nicht so konkurrenzfähige Arbeitskollegin aus viel besseren und vor allem erfolgreicheren Zeiten auf - und mit ihr Stephenie Meyer's Breiarsch. Damit nimmt die Katastrophe ihren Lauf. Die Familie macht sich samt und sonders lächerlich, Emma explodiert und als Krönung der Miesere werden sie auch noch verflucht. Also Emma und ihre Familie. Was jedoch, genau betrachtet, aus der Perspektive einzelner Familienmitglieder ... gar nicht mal sooo schlecht ist. Trotzdem machen sie sich auf den Weg, um den Fluch von der alten Hexe gefälligst wieder zurücknehmen zu lassen.

So hat er’s gemacht:
Die Geschichte wird aus den wechselnden Perspektive der Figuren erzählt, mal von Emma, mal von Frank... Der Geschichtsverlauf selbst bleibt gradlinig.
In ihren verwandelten Körpern läuft Familie Wünschmann nun also recht fantastisch durch die Welt (Berlin, Wien, Ägypten), da ist es nur konsequent, dass noch ein paar Wachsfiguren-Zombies, Riesenmonster, Sagengestalten und andere Kuriositäten über die Seiten wandern.
Insgesamt liest sich da eine wilde Mischung aus Fantasy, Realitätsanleihen und ganz normalem Familienwahnsinn zusammen, der dann auch noch mit einigen bemerkenswerten Einsichten der Figuren aufwartet.

Kritik:
Hier und da hätte es ein Bezug weniger zu realen Figuren oder Geschehnissen aus Politik, Wirtschaft oder Presse auch getan. Einige Vergleiche weniger hätte die Figuren und die Geschichte vielleicht stärker miteinander verbunden, statt durch den hohen Anteil an Außenanleihen den Leser in die Geschichte hineinzuholen.
Aber davon abgesehen ist Happy Family ein kurzweiliges Buch. Sogar über Sprachentwicklung habe ich etwas gelernt: Schritt 1: "Ufta". Schritt 2: "Efta".

Generell:
An David Safiers Büchern mag ich – außer der humorigen Art – die konsequente Figurentwicklung. Ich kann mich wunderbar wiederfinden in den Gedankenprozessen, die da stattfinden – und auch in den Entwicklungen, die sich oft im Laufe der Geschichten ergeben. Davon fand ich auch hier wieder einiges.

Fazit:
Selbst wenn dieser Roman sein bisher schwächstes Werk ist, so, wie er seine Gruselfiguren ein wenig verkrampft am Zeitgeist konstruiert antreten lässt – gute Unterhaltung bleibt es allemal!

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