Freitag, 29. Juni 2012

Nur keinen Stress!

Ein neuer Artikel steht auf Suite101. Diesmal geht es vor allem um Gewohnheiten, aber auch um volle Tage und darum, sich Nur keinen Stress! zu machen. Denn auch wenn es noch das eine oder andere gibt, wo es hakt, was gerne besser oder anders werden könnte, gibt es Möglichkeiten, es leicht anzugehen. Wie?
Zum Beispiel mit kleinen Schritten. Dem neuen Projekt Raum geben; der Gesundheit oder der Ernährung oder dem Spaß oder oder oder - nur eben nicht mit Stress, sondern häppchenweise! Bringt auch eine Menge - und zwar ganz entspannt :-)

Mittwoch, 20. Juni 2012

Tapetenwechsel

Hier mal wieder was Neues von der Bücherfront. Nur: lasst euch von dem Cover nicht täuschen! Das Bild kommt zwar in der Erzählung vor, aber es ist trotzdem kein Krimi! Und wenn der Speer noch so sehr aus dem Rücken herausragt!


Ein Tapetenwechsel für den Anfang wäre ja auch nicht schlecht. Statt dessen wird Lilli Karg zu Lilian Reich. Wenigstens manchmal, wenn es ihr zuhause in der Etagenwohnung zu eng wird und Knut wieder einmal Samsara den Vorrang gibt, dem schwangeren Orang-Utan-Weibchen aus dem Zoo.

Als sie im Lotto gewinnt, behält sie diese Neuigkeit für sich. Sie gönnt sich hier und da etwas, Knut wird es sowieso nicht auffallen – nur so ganz wirklich freuen kann sie sich nicht. Denn da ist niemand sonst, dem sie alles erzählen könnte. Ihre beste Freundin Tina ist nicht mehr ihre Freundin, ihre Mutter eine Nervensäge und ihre Tochter ein Miststück.

Zum Glück taucht plötzlich Marie-Ann in ihrem Leben auf, eine Fachfrau für pathologisches Lügen. Diese durchschaut zwar Lilli’s Phantasie-Lebenslauf, aber das hat dann schon wieder sein Gutes, denn so ist da wenigstens eine Vertraute. Und dem kleinen, fiesen Jack-Russel-Terrier ihrer Tochter verdankt sie sogar die Bekanntschaft mit einer etwas älteren David Garrett-Ausgabe, die sich als Hundeflüsterer entpuppt.

Doch plötzlich ist Knut wütend, und Lilli hat keine Ahnung, was los ist - bis sie ihn mit einer anderen Frau händchenhaltend in einem Restaurant sieht. Auf einmal ist alles anders, wird immer verdrehter, bis es letztlich vollends drunter und drüber geht. Aber immerhin gehen dabei auch die alten Tapeten drauf.

Bettina Haskamp erzählt ihren Roman trotz seiner kuriosen Heldin recht unaufgeregt, was sich auch in dieser Phase der Erzählung nicht ändert. Schon eher etwas zu unaufgeregt plätschert die Geschichte teilweise dahin, obwohl sie inhaltlich einiges an guten, witzigen und kuriosen Ideen zu bieten hat. Tröstlich bleibt da vorrübergehend die Beobachtung, wie schnell sich die Seiten umblättern lassen. Dann jedoch wird es wieder ein ordentliches Stück interessanter: Lilli kommt zu Einsichten und zeigt Mut und Konsequenz, Konflikte werden aufgetischt statt unter den Teppich geschoben - hier gibt es eine tolle Szene zwischen Lilli, Tina und Julia – und zwar nicht völlig überraschende, aber doch nicht zwingend notwendige Erklärungen und Lösungen ergeben sich. Am Ende hat es dann noch eine klitzekleine Portion Kitsch, aber das sei der Autorin verziehen und mag mancher Leserin sogar besonders gut gefallen.

Jetzt ist gut, Knut liest sich leicht weg, stellt keine hohen Anforderungen und ist ein akzeptabler Lückenfüller, für den gegebenenfalls auch der Fernseher ausbleiben kann. Das gilt sogar für mehrere Stunden am Stück. Wer für den Moment keine sonstigen Ansprüche stellt, ist damit gut bedient.

Freitag, 8. Juni 2012

Hmpf

Heute war ich zu Recherchezwecken unterwegs. Für einen Roman – nicht zu früh freuen, es geht um die allerersten Seiten – brauche ich ein paar Schauplatzeindrücke einer Geschäftsbank der gehobenen Sorte. Ich hoffte auf etwas feudales! So feudal, dass ich mit meinem bisherigen Gehalt niemals auf die Idee käme, ein solches Gebäude für eigene Zwecke zu betreten. Meine Ursprungsidee einer, wie ich glaubte, Paradebeispiel-Nobel-Bank: vernichtend normal! Hm(pf).

Immerhin hatte ich eine alternative Idee, noch bevor ich das Haus verließ. Und tatsächlich: die Commerzbank am Domshof kann sich sehen lassen. Die Fassade, der Eingangsbeich: wirklich beeindruckend! Und kommt man in die Schalterhalle (gut, auch der Zahn wurde mir gezogen – es bleibt dabei: Es gibt eine Schalterhalle und es ist immer noch „nur eine Bank“), findet man ein Interieur, das zumindest mir in diesem Moment nicht ganz so 08/15 erschien wie zum Beispiel der Counterbereich einer Spaßkasse. Noch dazu, da die Customer-Area mit einem faszinierenden Glasdach überdeckt ist. Ich habe mir bei diesem Anblick so gedacht, dass ich doch wohl nicht die einzige sein könnte, die sich davon tatsächlich faszinieren ließe und fragte nach Infomaterial zum Gebäude. Der grauhaarige, vom Leben und dem ewigen Sitzen vor dem Computer gebeugte Mann am Kassentresen lachte mich nicht aus, sondern zeigte sich sehr hilfsbereit.  Für den Moment konnte er mir aber nur versprechen, es weiter zu verfolgen und bat mich um meine Kontaktdaten.
Trotzdem: irgendwie hmpf.

Als ich mich dem Ausgang zuwandte, fiel mir meine (neu erstandene) Digitalkamera ein, die ich extra für den Fall der Fälle eingesteckt hatte. So könnte ich mir die Schnitzereien an den schweren Holztüren, die verschnörkelten Türgitter und die, alten Zeiten nachempfundenen, Deckenmalereien zuhause leicht wieder vor Augen führen und viel besser beschreiben als aus meinem furchtbar von architektonisch-künstlerischem Fachvokabular unbelasteten, und daher detailungenauen Gedächtnis! Allerdings hatte ich in meinem Wohnzimmer zuvor schon eine leichte Befürchtung gehegt, die sich nun bewahrheitete: Akku leer.
ARGH

Am Eingang entdeckte ich, immernoch voller Entdeckergeist, ein Wandschild, das auf Epoche und Architekten verwies. ‚Ha‘, dachte ich mir triumphierend, ‚schreib‘ ich es mir eben auf! Dann hab ich zumindest das!‘ Öffnete erneut meinen Rucksack (die Kamera hatte ich schon aus dessen Tiefen geholt und wieder zurückverfrachtet), entnahm diesmal Block und Stift, öffnete den Stift … und fand ihn ohne Mine.
(seufz)


Also, hiermit kann ich leider nur sagen: wenn es so weitergeht, dauert das mit dem Roman noch ein wenig. Und das wohl nicht nur in Bezug auf den Abschluss, sondern auch schon auf den Anfang …

Mittwoch, 6. Juni 2012

Nur für Mädels und Gesellschafts-kritiker

Ich liebe dieses Cover! Allein dafür lohnt es sich fast, das Buch zu besitzen. Dann muss es allerdings auch mit der Frontseite in den Raum stehen, auf dass es ihn wie Foto gestalten kann!
Aber gelesen hab ich es auch ;o)
Das Beste von allem‘ spielt in den Jahren 1952 bis 1954 und wurde erstmals 1958 verlegt. Sein Entstehungsalter merkt man dem Roman an: sprachlich und inhaltlich. Die tragenden Charaktere sind fünf junge Mädchen und bei allen geht es offen oder versteckt im Grunde nur um eines: um’s Heiraten.
 Mir, als unverheirateter Enddreißigerin, was ja heute weit öfter anzutreffen ist als damals, ist dabei jenes Mädchen am nächsten gewesen, das vorerst beschlossen hat, Karriere zu machen. Zwar erst, nachdem sie von ihrem Verlobten verlassen wurde, aber in dieser Hinsicht ist ihre Entscheidung vermutlich wiederum weder für frühere noch für heutige Verhältnisse eine unübliche. Es ist Caroline, die Figur, mit der der Roman beginnt, endet und die in weiten Teilen einen verbindende Rolle innerhalb der Erzählstränge spielt.
Alle fünf Mädchen arbeiten in einem Verlag, beginnen als Schreibkräfte und entweder heiraten sie – oder sie steigen in der Hierarchie stufenweise nach oben. Die einzelnen Geschichten unterscheiden sich dabei durchaus voneinander, auch wenn es eben die Geschichten sehr junger Frauen am Beginn ihres (Arbeits-)Lebens sind, noch dazu in einer Zeit, als die Heirat für Frauen fast automatisch bereits wieder dessen Ende darstellte. Obwohl es von der Zeitreihenfolge her gar nicht sein kann, fühlte ich mich vor allem am Anfang gar nicht selten an ‚Sex and the city‘ erinnert, was jedoch auch am Schauplatz New York liegt.
Ansonsten merkt man - wie gesagt - dem Text auch am Ton an, dass er aus einer anderen Zeit stammt. Selbst wenn die Themen recht aktuell sind – Alkohol in rauhen Mengen, Zigaretten, Sex vor der Ehe und seine Folgen – wird sehr viel weniger frech, weniger hysterisch erzählt als es in der gegenwärtigen ‚Chick-Lit‘ üblich ist. Alles wirkt etwas gediegener, ruhiger, fast wie in einem schwarz-weiß-Film. Dabei gibt es auch stark neurotische Momente und Entwicklungen.
Anfangs war ich begeistert von dem ruhigen Schreibstil, aber viel zu schnell langweilten mich das Dauerthema ‚Heirat‘ und die Darstellung der hochgradig naiven, jungen Liebe knapp zwanzigjähriger Frauen, so dass ich mir mehr sprachlichen Pfiff gewünscht hätte. Zum Glück werden vier (genau genommen fünf, aber von Mary Agnes wird nur wenig und nur aus der Perspektive ihrer Kolleginnen berichtet) unterschiedliche Geschichten erzählt. So sind auch Beziehungsstrukturen dabei, die auf tatsächlicher Anziehung durch Gemeinsamkeiten und echtes Interesse aneinander aufbauen, statt auf romantischen oder neurotischen Verblendungen.
Caroline hatte es mir als Hauptcharakter sowieso etwas angetan (wobei ich Barbara am besten fand!). Hier bot dann auch der Aufbau ihrer ganz persönlichen Geschichte zum Ende hin eine interessante Facette: Sie kam nach New York, um den Trennungsschmerz von ihrem Verlobten zu verwinden. Er taucht tatsächlich noch als Person auf, und obwohl man kurz um ihre annähernd bewundernswert selbstbewusste Art fürchten muss, trifft sie eine toughe Entscheidung.
Insgesamt ist der Text flüssig und inhaltlich überzeugend geschrieben. Bei den Kapitelanfängen holpert es allerdings hin und wieder im Hinblick auf den stringenten Zeitverlauf. Dadurch entstehende Verwirrungen werden zwar später wieder aufgelöst, machen aber zuerst einmal stutzig. Ansonsten kann man das Werk sicher auch als eine interessante Sozialstudie der damaligen Zeit betrachten. Leider konnte die Handlung mich nicht fesseln und nur sprachliche Spitzfindigkeiten hätten diese gewisse thematische Langeweile vielleicht ausgleichen können. Aufgrund seiner Länge überwog für mich die Last, weiterzulesen.
Ich glaube jedoch, dass Fans romantischer Liebesgeschichten und leidenschaftliche Beobachter alltäglicher Dramen mit diesem Stoff auf ihre Kosten kommen! Insofern kann ich jenen das Buch durchaus empfehlen. Und auch wer neugierig auf die gesellschaftlichen Gepflogenheiten anderer Zeiten ist, wird sicher nicht enttäuscht sein.
Und wie gesagt - das Cover ist einfach grandios ;o)

Sonntag, 3. Juni 2012

Suite101

Besagte Behausung, die Suite101 ist eine Internetplattform. 'Ach', mag sich manch einer von Euch jetzt vielleicht denken, 'ist das so?' - aber ja, wirklich, es ist so ;-). Dort finden sich vollwertige Artikel zu ziemlich vielen Themen. Nicht nur so ein Blogger-Kram. Und jetzt auch den ersten von mir. Natürlich. Warum sollte ich Euch sonst darauf aufmerksam machen? Ich darf - für ein Weilchen - die Texte, die ich dort veröffentlichen werde, nicht anderweitig Online stellen. Aber ich darf darauf verlinken. Erstens: sowieso. Und zweitens: sind ja auch meine ;o). Ich habe allerdings nicht vor, Euch jedes Mal extra zu sagen: "huhu, ich hab da wieder was!" Könnte sonst ja irgendwann langweilig werden. Aber ich werde hier - Ihr könnt es gleich sehen - eine extra Seite einrichten, mit Links zu meinen Artikeln. Ich meine - sollte irgendjemand gut finden, was ich so schreibe, dann will ich es ihm oder ihr ja schließlich nicht schwer machen, diese Texte auch zu finden. Gell!?

Also, hier mein erster Link zu meinem ersten Erguss der eher praktisch-psychologischen Sorte mit der Frage: Heute schon richtig geatmet?