Samstag, 10. November 2012

Mit Supra-Lens wäre das nicht passiert


„Action, Leute, ich will Action sehen. Ja, gut, genau! So muss das sein, so wird da ein Schuh draus!“ Klaus heizte seinem Team ein. „Aber Lisette, Mäuschen, dein Lächeln ist ja bezaubernd, nur leg bitte etwas mehr Selbstvertrauen hinein! Sei keck, los, mach Hartwig an, dafür hast Du doch diese Sahneschnitte!“

Statt zu flirten, prustete Lisette jedoch plötzlich los.

„Was denn, was denn jetzt? Lisette! Was soll das?“

Während Klaus noch ratlos um sich sah, drehte Hartwig sein Gesicht in Richtung Kamera, bis er Klaus im Blick hatte und zeigte ihm frontal seine hochgezogene linke Augenbraue.

Arne, der Kameramann, war begeistert: Hartwig in Bestform. Reduzierte, isolierte Mimik mit maximaler Wirkung. Ein echter Könner.

Klaus sah das allerdings anders: „Das ist jetzt nicht Dein Ernst! Du verschwendest meine Zeit. Verflucht, Du bist ein Vollprofi, mach gefälligst keinen Scheiß, klar? Spiel deine Rolle und spar Dir den Spaßvogel!“

„Aber natürlich“, stimmte ihm Hartwig, der Vollprofi, seelenruhig zu und drehte langsam seinen Kopf zurück in Position.

Für eine Sekunde schien die Situation geklärt und Klaus befriedigt, doch dann kicherte Lisette erneut.

„LISETTE!“

„‘Tschuldigung“, gluckste sie und schloss die Augen, um zur Ruhe zu kommen. Sie atmete tief ein, blickte anscheinend gesammelt zu Hartwig – und fing sofort wieder an.

Klaus verdrehte die Augen, aber das half ihm auch nichts: schmunzelnd wandte Hartwig sich zum zweiten Mal in Richtung Kamera und zeigte sein gekonntes Augenbrauenhochziehen, während Lisette sich mit jeder weiteren seiner Zuckungen mehr und mehr in einen Lachanfall hineinsteigerte.

Es dauerte eine geschlagene viertel Stunde, bis sie sich endlich beruhigt hatte und der Dreh weitergehen konnte. Aber jetzt brachte sie es: das Mädchen flirtete auf Teufel komm raus mit Hartwig.

Nur wenig später rief Klaus erleichtert: „Cut!“, und Hartwig verließ zufrieden seinen Platz, während ein anderer diese Position einnahm. Als er an Arne vorbeikam, raunte Hartwig selbstzufrieden: „Ich habe ihm nur bei seinem Job geholfen.“

„Und das hast Du verdammt gut gemacht!“

Die nächste Szene begann mit einem closeup auf Lisettes Augen, in die sie jetzt einen sexy Silberblick legte, und für Arne wurde sein Job plötzlich verteufelt unbequem, als ihr Flirt mit der Kamera viel mehr ihn persönlich zu meinen schien, es in seiner Hose höllisch eng wurde und er sich kaum an die nächste Einstellung erinnern konnte. Er musste alle noch brauchbaren Gehirnzellen zusammenkratzen, um von ihrem Gesicht auf den Picknickkorb zu schwenken, in den ihre zarten Hände eintauchten und Stück für Stück eine Decke, Teller und Gläser, Besteck und Flaschenöffner, Wein, Weintrauben und Käse hervorholten. Doch schon als sie das rot-weiß karierte Tuch sorgsam ausgebreitet hatte, begann Arnes Körper, sich zu beruhigen.

Während Lisette alles weitere flink an den für die Kamera unsichtbar markierten Plätzen positionierte, war es Zeit für ihren Text: „Ich habe ein Gedicht über Blind Dates geschrieben. Warte, ich lese es Dir vor.“

Gleich darauf schwamm ihr Blick haltlos durch das Bild, während sie ein Blatt Papier hervorkramte, es mit tastenden Bewegungen auseinanderfaltete, um es anschließend mit zusammengekniffenen Augen zu taxieren und ihr Gesicht verriet, wie wenig sie laut Drehbuch erkennen konnte.

Arne, nun wieder ganz Herr seiner selbst, konzentrierte sich auf die Nahaufnahme ihrer Hände, folgte der linken, die ein pinkfarbenes Etui aus dem Korb fischte, es öffnete, eine Brille herausnahm, das Etui fallen ließ, die Brille auseinanderklappte und auf ihre Nase setzte, womit die Kamera wieder die Augen erfasste, die sich scheinbar am Papier auf ihrem Schoß festgefressen hatten. Als Lisette anschließend zufrieden lächelnd zu dem vor sich sitzenden Mann sah, erstarrten ihre gerade noch anmutigen Bewegungen.

Die Kamera folgte ihrem fassungslosen Blick und im Angesicht einer glubschäugigen, schnapsnasigen Visage mit ekelhaft gelben Stummelzähnen würde später eine Stimme aus dem Off feststellen: „Mit Supra-Lens wäre ihr das nicht passiert.“

Sonntag, 23. September 2012

Von einem Erzähler, der es satt hatte...

... aus seiner Vergangenheit zu erzählen –
Eine monologartige Erzählung
 
Natürlich, ich stimme Ihnen zu! Voll und ganz, aus Überzeugung und intensiver Auskostung diesen Potenzials zur Unterhaltung der Umgebung. Natürlich, das Leben ist eine Schatzkiste voller Erlebnisse, Erfahrungen und Eindrücke. Wie sollte man nicht – vor allem als literarisch tätige Person – diesen Schatz nutzen, tief hineintauchen und bergen, was immer sich dort an Reichtümern findet? Ihre Frage ist berechtigt und soll eine Antwort finden.
Ganz einfach, sage ich Ihnen: wenn bereits zur Genüge getaucht worden ist, der Erzähler die Jagdgründe in- und auswendig kennt und sich nun nach neuen Horizonten sehnt – dann, ja, dann gleicht es einer Tortour, sich erneut zu wappnen und hinabzusteigen in die eigenen Weiten und Tiefen, um im Schlamm der Vergangenheit zu wühlen, dessen er doch längst so überdrüssig ist!
Und so macht der Erzähler sich auf, neue Welten zu entdecken, wenngleich, da er so lange auf sich selbst fokussiert gewesen war, er Schwierigkeiten haben mag, einen Anfang zu finden, schon allein in der Wahl, wo er diese suchen soll. Doch er hat Glück: er lebt in einer Zeit, die sich des Papiers bedient und der Technik, und so mehr als nur Buchstaben, gleich ganze Sätze und mit ihnen Geschichten und Geschehnisse verbreitet sind, in mehr oder minder sinnvollen Zusammenhängen, und kaum hat der Erzähler sich also entschieden, sich der Presse zuzuwenden, wird er fündig! Eine Zeitung bringt ihm die ersehnten Neuperspektiven: mit politischer Verfolgung, menschlichen Dramen, wirtschaftlichen Pleiten. Sogar einige positive Eindrücke lassen sich ausmachen, darüber, was es sonst noch so zu sehen gibt auf dieser Welt.
Und so vertieft sich der Erzähler, bevor er erneut zu erzählen beginnt, in das raschelnde Papier. Er lässt Radio und Fernseher schweigen, um vollends einzutauchen, wieder einmal, nur diesmal nicht in seine eigenen, sondern die Abgründe der Welt und er staunt nicht schlecht, und das nicht nur über seine schwarzen Finger am Ende der Lektüre. So empfindet er schließlich seine eigenen Katastrophen, verglichen mit diesen, als durchaus mäßig, ist erschüttert von den Strukturen, die sich da zeigen im Umgang der Menschen miteinander, und beglückwünscht sich zum äußeren Frieden seiner Vergangenheit, wie sehr sie ihn auch gebeutelt haben mag. Immerhin: er lebt und er lebt gar nicht mal schlecht. In seinem Körper, in seiner Wohnung, in seiner Straße, in seiner Stadt, in seinem Land. Sogar in seinen Beziehungen!
Und so lehnt er sich zurück in seinem Lehnstuhl und schaut sich zufrieden um in all dem und eine seltsame Ruhe überkommt ihn und der Drang zu erzählen lässt für einen Moment nach, denn seine Geschichte ist ja längst erzählt und erzählt und wieder erzählt und sogar wahrhaft zur Genüge erzählt, vollends, so, wie sie bisher war und er sie kennt.
Doch das Neue, was er nun sieht - auch das mag oft wiederholt werden und manch einem viel zu oft. Ein Anderer kann vielleicht gar nicht mehr zuhören, ein Dritter verschließt die Augen und leidet im Luxus, ohne sich dessen gewahr zu sein, blind für den Reichtum seines Seins.
Und so sitzt der Erzähler in seinem Lehnstuhl und denkt all diese Gedanken, die ihren Ursprung darin gefunden haben, dass er sein eigenes Leben so ausführlich erzählt hat an anderer Stelle und auch das bereits Geschriebene so oft wiederholt ist, dass es langweilen mag. Was bleibt ihm noch zu tun? Und während er dasitzt und sich wundert, so bleibt doch sein gelassenes Herz weit und wie nebenbei streift sein Blick das Papier, und mit einem Mal sieht er neue Geschichten. Geschichten, die sich speisen aus der Gegenwart dessen, was dort steht und aus seiner Fantasie;  Geschichten, die, obgleich nicht seine, weil nicht von ihm gelebt, so dann doch seine, weil von ihm erdacht und verbunden mit den Schätzen, die er schon zuvor gefunden hat in den Tiefen seines eigenen Seins und Erlebens und so entscheidet er, doch weiterhin Erzähler zu bleiben, solange sich ihm Sätze zeigen, die sich zusammenfügen in seinem Geist zu Bildern und Erzählungen; vielleicht kein Realitätsschreiber, sondern ein fiktiver, und doch keineswegs fiktiv, denn die Emotionen und Bilder – sind sie jemals wahrhaft neu? Oder nicht doch immer nur neu in ihrem Zusammenspiel, mal lustig, mal schaurig, mal heiter, mal traurig – ups, das reimt sich jetzt auch noch. Und ja, so gebe ich Ihnen noch einmal Recht: Das eigene Leben ist eine unverzichtbare Schatzkiste, und seien nur die Farben daraus verwendet, die den Grundton ergeben, in dem die Erzählung erstrahlt.

Mittwoch, 22. August 2012

Er spielt in Bremen!

Für den letzten Roman, den ich gelesen habe - mal wieder gewonnen bei Vorablesen.de - gab es (für mich) zwei gute Gründe, es zu tun:
  1. Er spielt in Bremen
  2. Die Protagonistin arbeitet im Ordnungsamt. Was daran so doll ist? Ich hab mittlerweile zwei Spezis, die auch "beim Amt" arbeiten + momentan eine laufende Bewerbung. Ebenfalls "beim Amt".
Tja, gibt es ansonsten gute Gründe, diesen Roman zu lesen?
Für Männer schon mal eher nicht, es ist wieder ein so ein richtig typischer Frauenroman! Irgendwie lande ich ganz schön oft bei den Dingern. Aber da ich selbst ja Gott-sei-Dank eine Frau bin, ist das wohl nachsehbar.

Okay, dann mal was zum Buch. Sollte sein, oder?
Es heißt Hier und jetzt und Himbeerkuchen, und die Autorin Agnes Nelle. Sie hat übrigens länger als Psychotherapeutin gearbeitet. Ach, Mensch, noch eine fast-Parallele. Das merkt man dem Roman aber nicht besonders an. 

Iris, die Protagonistin, ist ein absolutes Gewohnheitstier (und von daher im Ordnungsamt durchaus passend angesiedelt). Jeder Samstag gehört ihr und Jörg und dem Fernseher. Jeden Sonntag backt sie Kuchen. Alle 14 Tage trimmt sie ihm die Nasenhaare. Ihrer Ansicht nach ist alles perfekt - naja fast. Wenn sie jetzt noch verheiratet wären und Kinder hätten ...  Doch dann macht Jörg mal eben nach einer Nasenhaarkürzung Schluß und eröffnet ihr, sie solle innerhalb von zwei Wochen aus seinem Elternhaus ausziehen, er habe bereits eine Neue, jüngere und die solle bei ihm einziehen. Schöne Scheiße.
Die Nacht verbringt Iris im Auto. Am nächsten Tag, noch halb im Schockzustand, begleitet sie in der Mittagspause Felix, den 25-jährigen Sohn ihres Vorgesetzten zu einer Magenspiegelung (wo er ihr, noch voll benebelt von den Beruhigungsmitteln, im vollbesetzten Wartezimmer eine Liebeserklärung macht), abends geht sie mit ihrer Freundin Emma erst mal zu einem Niedergarkurs, bevor sie dazu kommt, endlich jemandem ihr Herz auszuschütten. Dort lernt sie dann aber immerhin gleich Niklas kennen. Einen attraktive, aufmerksamen, sensiblen Mann. Der einzige im Kurs unter Frauen, und er hat nur Augen für sie!
Und dann wird es turbulent. Niklas ... naja ... zeigt sich irgendwie als nicht ganz normal, und selbst Iris bemerkt das, obwohl sie sich alle Mühe gibt, sich selbst etwas vorzumachen. Sogar bei Emma, die sie nach kurzem Zögern doch noch unterschlüpfen lässt, ist alles anders als gedacht.

Also, Fakt ist: es IST ein Frauenroman. Da ist nichts schön zu reden. Einer von der seichten Sorte. Gut für Strand, Urlaub, Wochenende, Sofa, nicht-denken, durchschmökern, fertig. Keine intellektuellen oder tiefsinnigen Highlights, auch nicht in irgendwelchen Nebensätzen. Eher eine ziemlich nervige Art der Protagonistin, sich selbst Dinge einreden zu wollen, von denen alle anderen sich fragen: wieso kapiert sie es bloß nicht? Was den Teil angeht, kann ich es nicht empfehlen, andere haben vielleicht genau daran ihren Spaß.
Allerdings war ich mehr als einmal von den Wendungen überrascht. Eine Enddreißigerin, die eine Liebeserklärung von einem 25jährigen bekommt, kann ich mir zumindest gefallen lassen. Ok. Vielleicht bin ich da doch selbst ein wenig ... anfällig für Kitsch. Egal.

Wie auch immer: ICH war hin und wieder überrascht, und das machte das Buch dann für mich doch auch von der erzählerischen Seite - neben den oben genannten Aspekten - interessanter. Was besseres kann ich leider nicht dazu sagen, und was ihr jetzt damit anfangt ... das ist an euch.

Habt einen schönen Tag! Es ist immerhin Sommer ...




Mittwoch, 18. Juli 2012

Blondinen bevorzugt (oder: Auf ein Alster in’s Brauhaus)

Neulich, also neulich, wisst ihr, da war ich mal mit Ninchen, einer Kollegin Schrägstrich Freundin nach der Arbeit noch einen Trinken. Genauer gesagt war es einS, also ein Alster, in so einer Kneipe, oder ist es mehr ein Bistro? Nee, ich glaube, es ist eine Kneipe oder so, also neulich. In Hamburg. Kneipe. Alster. Sehr lecker üprigens, weil die machen das da selbst, das Bier, und das Alster dann natürlich auch. Nur die Limmo wohl nich. Die kaufen sie bestimmt.

Jedenfalls sind Ninchen und ich da hin, weil wir ne Runde quatschen wollten, wie Frauen das halt so tun, nich wahr? Ich sag üprigens Ninchen zu ihr, weil sie immer so lustig ist und lacht – da kann man ruhig ein „chen“ an den Namen ranhängen und so, find ich, und ich glaub, sie hat auch gar nichts dagegen.

Ninchen ist aber auch ne Blondine. So ne total blonde Blondine, und dann mit dem Lustig sein und Lachen… das fällt schon machem ins Auge. Da muss sich echt niemand drüber wundern.

Wir sind also lachend da rein, in die Kneipe, und haben erst mal nach nem Tisch geguckt, aber da war keiner, war alles besetzt. Also haben wir uns Hocker direkt am Tresen geschnappt. Ich persönlich find Tresen ja auch irgendwie cool, auch wenn man natürlich viel unbequemer sitzt, weil man sich ja nirgends anlehnen kann, nur am Tresen halt, und dann hockt man da, wie Leute eben so an einem Tresen hocken – nach vorne gebeugt und auf die Holzplatte gestützt. Egal. Das war jetzt auch voll nebensächlich.

Wie wir also da saßen, kam dann auch ein Kellner. Heißt das echt Kellner? Müsste da nicht noch eine andere Bezeichnung her? ‚Ober‘ geht gar nich, soviel ist schonma klar – aber Kellner hört sich auch übertrieben an. Servierer ist aber ja noch schräger.

Der Typ, der uns dann also fragte, was wir wollten, obwohl wir ja am Tresen saßen und der andere dahinter uns auch einfach über den Tisch hätte fragen können, der guckte gleich so und freute sich, Ninchen zu sehen. Die gefiel ihm wohl! Ist das jetzt voll gemein, wenn ich erwähne, dass das ein Ausländer war? Ausländer stehen immer ganz besonders doll auf Blondinen. Hab ich so beobachtet.

Klar haben Ninchen und ich das auch gleich bemerkt, wie er neugierige Augen machte und uns – also, nee, SIE – gefragt hat, ob wir (er meinte total NUR SIE!) öfter in die Kneipe da kämen. Es war grad Donnerstag, und wir waren echt schon ein paarmal an nem Donnerstag da, also hat Ninchen ihm das auch gesagt. Wir haben uns übrigens auch noch ne Weißwurst bestellt und geteilt, die es da gibt. Irgendwie ganz lustig, hin und wieder mal ne Weißwurst zu essen, zuzeln heißt das, hab ich mal irgendwann gehört. Also, eigentlich nimmt man ja die Wurst, ich weiß jetzt gar nich, ob einfach in die Hand, und zuzelt die Wurst aus der Pelle raus. Das ist so ein Lutschen und Saugen. Wenn man sich das so vorstellt oder sogar anguckt: das gehört echt nich in die Öffentlichkeit. Haben wir natürlich auch nich gemacht, dieses Zuzeln. Wir haben sie ganz normal mit Messer und Gabel gegessen, nur, dass wir uns eben eine Portion geteilt haben, was supergut geht, sind nämlich immer zwei Würste und wir hatten beide nich so viel Hunger. Hat er natürlich auch gleich kommentiert, dass wir (also Ninchen) so genügsam essen. Er hatte wohl Angst, sie könnte zu dünn werden und ihm dann nich mehr so gut gefallen. Aber an dem Tag hatten wir eben nich so viel Hunger. Muss ja auch mal sein dürfen.

Für ein zweites Alster hat uns dann auch die Zeit gefehlt, was echt schade ist, das ist wirklich total lecker! Ich kann es nur empfehlen, und Ninchen stimmt mir voll zu, das weiß ich!

Jedenfalls, als wir dann bezahlen wollten, guckte er ganz traurig und fragte noch, ob wir denn nächste Woche wieder kämen. Klar, mich hat der überhaupt nich gemeint, aber das muss ich ja jetzt wohl nich mehr erwähnen.

Als er mit der Rechnung kam, haben wir schon beide leicht misstrauisch auf den Zettel geschielt – wir haben nämlich gedacht, gleich schreibt er ihr seine Telefonnummer auf. Nee, da stand aber nix und hat er auch nicht draufgeschrieben.

Wenig später kam er aber nochmal schnell zu uns, und gab Ninchen so eine Visitenkarte mit ner Wegbeschreibung. Damit wir – ihr wisst schon: sie – den Weg auch wieder hinfänden. Hm-m. Ja. Nee. Is klar.

Als er weg war, haben wir uns kurz angeguckt, und dann hat Ninchen mal eben die Karte umgedreht. Jupp – DA stand sie: seine Telefonnummer.

(Nachtrag: Nee. Sie hat nicht angerufen.)

(Nachtrag 2: Die Kneipe gibt es in echt, und das Bier ist wirklich superlecker. Ich kann jetzt nicht sagen, ob Männer das auch so sehen, vielleicht ist das auch ein echtes Frauenbier, weil es recht süß ist und nicht so herb, aber trotzdem gar nicht fade und irgendwie auch ein bißchen anders schmeckt.)

(Nachtrag 3: Ach ja, der Name der Kneipe: Brauhaus Joh. Albrecht)

Sonntag, 15. Juli 2012

Was wir alles selbst tun können ...

... in Sachen Krebs.

Oder genauer: in Sachen Krebsvorbeugung oder wenn er uns gar doch erwischt hat. Was ja leider verdammt oft vorkommt.

Das Gute ist: Wir können eine Menge tun. David Servan-Schreiber hat darüber ein wirklich gutes Buch geschrieben. Das Antikrebs-Buch.

Er selbst war Psychiater. Ein Mediziner also, und er befasste sich mit neurologischen Untersuchungen, um die Struktur des Denkens besser zu verstehen. Dieser Tatsache verdankte er es, dass ein Hirntumor bei ihm zufällig entdeckt wurde. Er ließ sich operieren. Er vertraute auf die Medizin. Der Krebs kam wieder. Er ließ sich erneut operieren - und suchte anschließend danach, was er sonst noch tun könne.

Seine Arztkollegen waren ihm dabei die geringste Hilfe. Und das ist etwas, was ich sehr wichtig finde, es zu bedenken und ihn deswegen umso ernster zu nehmen: ein Arzt, der sich zuvor selbst auch mit Krebspatienten auseinanderzusetzen hatte, wird selbst zum Patient. Er wechselt die Seite, und erfährt, wie oft seine Kollegen den kranken Menschen im Stich lassen, weil sie

  1. vollkommen absorbiert sind von der Aufgabe, in ihrem eigenen, stetig wachsenden und doch so eingeschränkten Bereich möglichst auf dem aktuellsten Stand zu sein, und
  2. kaum dazu ausgebildet sind, sich mit MENSCHEN zu befassen, mit GANZEN, KOMPLEXEN SYSTEMEN, sondern überwiegend mit einem sehr abgegrenzten Bereich einer bestimmten Körperregion oder Krankheit.

Das ist eine sehr wesentliche Beobachtung, denn sie belegt, wie wichtig es ist, unser Leben nicht einfach den Medizinern zu übergeben und zu glauben, sie werden schon alles richten. Sie KÖNNEN es schlicht und einfach nicht, weil auch ihr Wissen begrenzt ist, auch ihre Kompetenz mit Krankheit umzugehen davon abhängt, wie sehr sie bereit sind, sich auf das Leiden ihrer Patienten einzulassen (sich ein "dickes Fell zuzulegen", wird immer noch gern als Schutzmaßnahme verstanden, um als "Helfer" nicht am Leiden des Patienten zu zerbrechen - nur: wo ein dickes Fell ist, ist eben keine Einfühlung, und wo keine Einfühlung ist, ist auch kein Verständnis. Es KANN kein Verständnis da sein, denn das emotionale VERSTEHEN wird ja verhindert durch das dicke Fell ...), und weil auch ihre ZEIT endlich ist. Es gibt so viel zu wissen - aber meistens reicht eben die Zeit nicht aus, es sich anzueignen!

Und so machte sich als David Servan-Schreiber auf die Suche. Er fand heraus, wieso Ernährung sich eigentlich auf die Gesundheit auswirkt und er beschreibt einige wesentliche Aspekte, wie zum Beispiel das Verhältnis von Omega3- zu Omega6-Fetten, das übrigens mit "Bio" im Sinne von artgerecht und natürlich einhergeht! Und natürlich geht es um eine gesunde Ernährung, die nun einmal viel Obst, Salat und Gemüse beinhalten MUSS. Das liegt in der Natur der Sache. Oder hat schon wer Pfannekuchen auf Bäumen wachsen gesehen?
Er befasst sich mit dem bewegten Körper - ich will jetzt nicht nur sagen: Sport, denn das greift zu kurz - und warum es so wesentlich ist, sich darum zu kümmern.
Er befasst sich mit einer gesunden, starken Psyche - denn es ist ein Unterschied, ob man scheinbar mit dem Leben und gesellschaftlichen Anforderungen (gut) klar kommt und vielleicht sogar (sehr) erfolgreich ist - oder ob man sich gut um sich selbst kümmert.

David Servan-Schreiber ist Wissenschaftler, und so verbindet er seine eigene Geschichte mit wissenschaftlichen Untersuchungsergebnissen aus diesen Bereichen. Er erzählt Geschichten von anderen Menschen, die Krebs hatten und ihn unterschiedlich gut auszubremsen verstanden, aber doch immer berichten, ihr Leben - das, was davon noch übrig war - habe gewonnen, indem sie aufhörten, nur die Medizin(er) für kompetent zu erklären und taten, was auch immer sie selbst tun konnten. Er klärt auf, was es mit Statistik auf sich hat und natürlich versteht er, worum es geht, wenn einer Krebs hat, denn er weiß es ja nunmal aus eigener Erfahrung.

Mir ist dieses Buch mehr oder weniger zufällig in die Hände gefallen. Trotzdem denke ich, es ist ein sehr lesenswertes Buch, selbst, wenn man sich "nur", und vielleicht sogar nur "ein wenig" für Gesundheit interessiert. Es macht jedoch vor allem Mut und bietet Orientierung, wenn es um mehr geht - um's blanke Überleben.

1Q84 – Teil 3

So, dann wird es langsam mal Zeit, Wort zu halten. Ich hatte ja versprochen, die Rezension der Fortsetzung zu Haruki Murakamis auch noch zu posten.

Der 570 Seiten lange dritte Teil des Romans 1Q84 besticht nicht gerade durch aufregende Handlung. Viel mehr wird die Geschichte, die im ersten Teil der Trilogie mit der Entstehung des Romandebüts der Puppe aus Luft und den eher ungewöhnlichen Charakteren im Handlungsverlauf am interessantesten war, langsam fortgeführt. Tengo kümmert sich um seinen im Koma liegenden Vater und wartet auf Aomame, Aomame wartet auf Tengo und währenddessen versucht Ushikawa, der im ersten Buch noch eine Nebenfigur ist, beiden auf die Spur zu kommen. Die Handlungen sind weitestgehend harmlos, eher langweilig. Gut, ich gebe es zu, sie sind nicht bedeutungslos. Aber sie beschränken sich auf die Beschreibung, wie die Charaktere ihre Tage verbringen, wobei ihr ganzes Denken sich jeweils um den oder die andere(n) dreht. Nicht wirklich spannend. Inhaltlich würde nichts verloren gehen, wäre die Erzählung um mindestens ein drittel kürzer. Verblüffender Weise liest es sich trotzdem recht leicht weg.

Der Charakter von Aomame hat leider sehr verloren und kann ich nicht mehr überzeugen: war sie im ersten Buch vor allem auf pragmatisch-berechnend und emotional wenig engagiert, wird ihr Gedankenleben im dritten Teil sehr viel durchschnittlicher. Befände sie sich nicht in ihrer ungewöhnlichen Situation, abwartend in einer Wohnung, wo sie nicht entdeckt werden darf - ihr Charakter wäre hier schlichtweg langweilig. Dieser Band fesselt leider weder durch seine Charaktere noch durch eine wunderbare Erzählung. Es verlegt sich statt dessen auf das gemächliche Verfolgen weitestgehend gemächlicher Ereignislosigkeit, und das Warten auf die erhoffte Vereinigung von Tengo und Aomame.

Auch im dritten Band neigt Murakami zur Wiederholung bereits bekannter Passagen. Natürlich, manchmal ist sie ein hilfreiches Stilmittel, um die Verbindung von Band drei zu seinen Vorgängern zu halten, teilweise aber füllt sie wieder nur die Seiten, ohne die Handlung oder die Gedankenentwicklungen der Figuren zu unterstützen.

Den dritten Band zu lesen, dient dem Leser schlicht schlicht der Vervollständigung der Geschichte. Zu diesem Zweck ist es keine Schande, ihn anzuschaffen. Das eine oder andere kuriose Element weist auch Buch drei auf, also Murakami Fantasielosigkeit vorzuwerfen, wäre doch verfehlt. Allerdings versäumt er es, die Idee der Little People, der Puppe aus Luft, etc. aufzuklären und weiterzuentwickeln. Die Figuren selbst beginnen zu begreifen, wie alles sich verhält – dem Leser bleibt diese Information jedoch vorenthalten. Böse Zungen behaupten, das stünde für Band vier zu erwarten.

Mein (vorerst?) abschließendes Fazit kann leider nur auf eines hinauslaufen: Die Trilogie gehört leider nicht zu den Werken, von denen ich denke, dass man sie unbedingt gelesen haben muss. Man kann. Aber man muss nicht.

Donnerstag, 5. Juli 2012

Om Mani Padme Hum

Nein. Keine Sorge. Ich will euch nicht bekehren. Ich bin selbst kein Fan von Mantren & Co. Höchstens, wenn sie schön klingen und ich den Rhythmus vielleicht mag. Ich glaube jedoch, das ist in der Regel nicht das, warum sie gepredigt werden. Was mich jedoch begeistert, ist, wenn sich die weltliche Wirkebene von irgendwelchem bisher esoterischen Kram erweist! 

ALSO, die Sache ist die: Zur Zeit lese ich ein tolles Buch zum Thema ... Krebs (Das Antikrebs-Buch). Nun gut. Nicht so toll. Aber der Autor (David Servan-Schreiber) schreibt sehr schön verständlich, wie auf natürliche Weise - unter anderem - Krebs, dessen Fortschreiten oder auch sein Rückgang beeinflusst werden kann. Soweit, so gut. Ich werde mehr darüber berichten, wenn ich komplett durch bin (bald). Heute aber hat mich eine konkrete Stelle erwischt. 
Und weiter im Text: Wenn etwas Natürliches schon positiven (also eigentlich ja negativen) Einfluss auf Krebs hat ... dann bestimmt auch auf andere Bereiche allgemeiner Gesundheit. Und somit wird es für uns alle potentiell interessant. Oder etwa nicht?

Nun aber zum Om Mani Padme Hum.
Es ist ein Mantra, das vor allem Yogis ein Begriff ist. Ich beziehe mich darauf, weil es - laut rezitiert über einige Minuten - ein paar sehr gute Effekte hat. Und es mir persönlich sympatischer ist als der Rosenkranz, der aber die gleiche Wirkung erzielt (gemäß den Untersuchungen, auf die sich diese Aussagen hier beziehen): nämlich eine Synchronisation mehrere Rhythmen im Körper. Das gilt für
  • den Atemrhythmus
  • den Herzrhythmus
  • die Variation des Blutdrucks
    und
  • die Variation des Blutflusses zum Gehirn. 
Diese Synchronisation - heißt: alle vier werden für sich gleichmäßiger in ihren jeweiligen Rhythmen und insgesamt passen sie sich aneinander an und beeinflussen sich gegenseitig - hat wiederum sehr positive Auswirkungen auf bestimmte Prozesse im Körper. Oder allgemeiner gesagt: unsere Gesundheit :-)

Und das sind vor allem:
  • ein verbessertes Immunsystem
    (bessere Erkältungsabwehr, höhere Stresstoleranz ...)
  • weniger Entzündungen/Entzündungsprozesse im Körper
    (Krebs scheint auf Entzündungsprozesse zurückzuführen zu sein ...)
  • und eine bessere Regulation des Blutzuckerspiegels
    (ein paar Stichworte: Diabetes, Heisshungerattacken, Glykämischer Index, Leistungstief wg. Unterzucker ...).
Ich hatte zwar nicht vor, diesen Blog mit so schweren Themen wie Gesundheit und so zu belasten. (Kein) Sport reicht schon ;-) Aber irgendwie kriegen mich solche Berichte ja doch immer wieder und es ist so eine herrlich einfache Art, sich etwas Gutes zu tun!!!! Hinsetzen, einige Minuten mit dem Ausatmen (so wird der gleichmäßige Rhythmus initiiert) laut Om Mani Padme Hum-en, ruhiger werden und zusätzlich widerstandskräftiger und gesünder. Ist doch genial, oder?

Der vollständige Ablauf ist dann so:
  1. Einatmen
  2. Ausatmen und Om Mani Padme Hum sprechen
  3. Pause
  4. die Pause endet automatisch mit einem Einatmen 
  5. Ausatmen ...
  6. ...
  7. ...
Das ist kein Hokuspokus, und noch dazu so einfach und effizient! Und wieso das Ganze kein Hokuspokus ist? Weil es mit wissenschaftlichen, bildgebenden Verfahren durchgeführt und untersucht worden ist. Bildgebende Verfahren (z.B. MRT) sind klasse! Damit wird so vieles, was als esoterisch verpönt ist, obwohl jeder es im eigenen Erleben überprüfen kann, objektiv nachweisbar. Deswegen. Und sowas kann ich euch doch nicht vorenthalten! Ob ihr es ausprobiert und anschließend dabei bleibt oder nicht, oder es gar nicht erst ausprobiert - das ist eure Sache ;-) 

Herzlichst,
eure Katharina
  

Mit Yoga Depressionen begegnen

Der aktuelle Artikel auf Suite101 handelt davon, dass Yoga-Übungen Depressionen beeinflussen können. Kurzfristig, durch eine einzelne Yoga-Session, aber auch überdauernd, wenn es regelmäßig durchgeführt wird. Die Verhaltenstherapie nutzt die Wirkung von Ablenkung und Bewegung, um Depressive aus ihrem Loch zu holen. Yoga kann es zusätzlich erleichtern, weil viele Menschen mit einer anhaltenden, grundsätzlichen Stimmungsverbesserung auf das Training - und, ganz wichtig!!! - die dazugehörige GEISTEShaltung reagieren.

Freitag, 29. Juni 2012

Nur keinen Stress!

Ein neuer Artikel steht auf Suite101. Diesmal geht es vor allem um Gewohnheiten, aber auch um volle Tage und darum, sich Nur keinen Stress! zu machen. Denn auch wenn es noch das eine oder andere gibt, wo es hakt, was gerne besser oder anders werden könnte, gibt es Möglichkeiten, es leicht anzugehen. Wie?
Zum Beispiel mit kleinen Schritten. Dem neuen Projekt Raum geben; der Gesundheit oder der Ernährung oder dem Spaß oder oder oder - nur eben nicht mit Stress, sondern häppchenweise! Bringt auch eine Menge - und zwar ganz entspannt :-)

Mittwoch, 20. Juni 2012

Tapetenwechsel

Hier mal wieder was Neues von der Bücherfront. Nur: lasst euch von dem Cover nicht täuschen! Das Bild kommt zwar in der Erzählung vor, aber es ist trotzdem kein Krimi! Und wenn der Speer noch so sehr aus dem Rücken herausragt!


Ein Tapetenwechsel für den Anfang wäre ja auch nicht schlecht. Statt dessen wird Lilli Karg zu Lilian Reich. Wenigstens manchmal, wenn es ihr zuhause in der Etagenwohnung zu eng wird und Knut wieder einmal Samsara den Vorrang gibt, dem schwangeren Orang-Utan-Weibchen aus dem Zoo.

Als sie im Lotto gewinnt, behält sie diese Neuigkeit für sich. Sie gönnt sich hier und da etwas, Knut wird es sowieso nicht auffallen – nur so ganz wirklich freuen kann sie sich nicht. Denn da ist niemand sonst, dem sie alles erzählen könnte. Ihre beste Freundin Tina ist nicht mehr ihre Freundin, ihre Mutter eine Nervensäge und ihre Tochter ein Miststück.

Zum Glück taucht plötzlich Marie-Ann in ihrem Leben auf, eine Fachfrau für pathologisches Lügen. Diese durchschaut zwar Lilli’s Phantasie-Lebenslauf, aber das hat dann schon wieder sein Gutes, denn so ist da wenigstens eine Vertraute. Und dem kleinen, fiesen Jack-Russel-Terrier ihrer Tochter verdankt sie sogar die Bekanntschaft mit einer etwas älteren David Garrett-Ausgabe, die sich als Hundeflüsterer entpuppt.

Doch plötzlich ist Knut wütend, und Lilli hat keine Ahnung, was los ist - bis sie ihn mit einer anderen Frau händchenhaltend in einem Restaurant sieht. Auf einmal ist alles anders, wird immer verdrehter, bis es letztlich vollends drunter und drüber geht. Aber immerhin gehen dabei auch die alten Tapeten drauf.

Bettina Haskamp erzählt ihren Roman trotz seiner kuriosen Heldin recht unaufgeregt, was sich auch in dieser Phase der Erzählung nicht ändert. Schon eher etwas zu unaufgeregt plätschert die Geschichte teilweise dahin, obwohl sie inhaltlich einiges an guten, witzigen und kuriosen Ideen zu bieten hat. Tröstlich bleibt da vorrübergehend die Beobachtung, wie schnell sich die Seiten umblättern lassen. Dann jedoch wird es wieder ein ordentliches Stück interessanter: Lilli kommt zu Einsichten und zeigt Mut und Konsequenz, Konflikte werden aufgetischt statt unter den Teppich geschoben - hier gibt es eine tolle Szene zwischen Lilli, Tina und Julia – und zwar nicht völlig überraschende, aber doch nicht zwingend notwendige Erklärungen und Lösungen ergeben sich. Am Ende hat es dann noch eine klitzekleine Portion Kitsch, aber das sei der Autorin verziehen und mag mancher Leserin sogar besonders gut gefallen.

Jetzt ist gut, Knut liest sich leicht weg, stellt keine hohen Anforderungen und ist ein akzeptabler Lückenfüller, für den gegebenenfalls auch der Fernseher ausbleiben kann. Das gilt sogar für mehrere Stunden am Stück. Wer für den Moment keine sonstigen Ansprüche stellt, ist damit gut bedient.

Freitag, 8. Juni 2012

Hmpf

Heute war ich zu Recherchezwecken unterwegs. Für einen Roman – nicht zu früh freuen, es geht um die allerersten Seiten – brauche ich ein paar Schauplatzeindrücke einer Geschäftsbank der gehobenen Sorte. Ich hoffte auf etwas feudales! So feudal, dass ich mit meinem bisherigen Gehalt niemals auf die Idee käme, ein solches Gebäude für eigene Zwecke zu betreten. Meine Ursprungsidee einer, wie ich glaubte, Paradebeispiel-Nobel-Bank: vernichtend normal! Hm(pf).

Immerhin hatte ich eine alternative Idee, noch bevor ich das Haus verließ. Und tatsächlich: die Commerzbank am Domshof kann sich sehen lassen. Die Fassade, der Eingangsbeich: wirklich beeindruckend! Und kommt man in die Schalterhalle (gut, auch der Zahn wurde mir gezogen – es bleibt dabei: Es gibt eine Schalterhalle und es ist immer noch „nur eine Bank“), findet man ein Interieur, das zumindest mir in diesem Moment nicht ganz so 08/15 erschien wie zum Beispiel der Counterbereich einer Spaßkasse. Noch dazu, da die Customer-Area mit einem faszinierenden Glasdach überdeckt ist. Ich habe mir bei diesem Anblick so gedacht, dass ich doch wohl nicht die einzige sein könnte, die sich davon tatsächlich faszinieren ließe und fragte nach Infomaterial zum Gebäude. Der grauhaarige, vom Leben und dem ewigen Sitzen vor dem Computer gebeugte Mann am Kassentresen lachte mich nicht aus, sondern zeigte sich sehr hilfsbereit.  Für den Moment konnte er mir aber nur versprechen, es weiter zu verfolgen und bat mich um meine Kontaktdaten.
Trotzdem: irgendwie hmpf.

Als ich mich dem Ausgang zuwandte, fiel mir meine (neu erstandene) Digitalkamera ein, die ich extra für den Fall der Fälle eingesteckt hatte. So könnte ich mir die Schnitzereien an den schweren Holztüren, die verschnörkelten Türgitter und die, alten Zeiten nachempfundenen, Deckenmalereien zuhause leicht wieder vor Augen führen und viel besser beschreiben als aus meinem furchtbar von architektonisch-künstlerischem Fachvokabular unbelasteten, und daher detailungenauen Gedächtnis! Allerdings hatte ich in meinem Wohnzimmer zuvor schon eine leichte Befürchtung gehegt, die sich nun bewahrheitete: Akku leer.
ARGH

Am Eingang entdeckte ich, immernoch voller Entdeckergeist, ein Wandschild, das auf Epoche und Architekten verwies. ‚Ha‘, dachte ich mir triumphierend, ‚schreib‘ ich es mir eben auf! Dann hab ich zumindest das!‘ Öffnete erneut meinen Rucksack (die Kamera hatte ich schon aus dessen Tiefen geholt und wieder zurückverfrachtet), entnahm diesmal Block und Stift, öffnete den Stift … und fand ihn ohne Mine.
(seufz)


Also, hiermit kann ich leider nur sagen: wenn es so weitergeht, dauert das mit dem Roman noch ein wenig. Und das wohl nicht nur in Bezug auf den Abschluss, sondern auch schon auf den Anfang …

Mittwoch, 6. Juni 2012

Nur für Mädels und Gesellschafts-kritiker

Ich liebe dieses Cover! Allein dafür lohnt es sich fast, das Buch zu besitzen. Dann muss es allerdings auch mit der Frontseite in den Raum stehen, auf dass es ihn wie Foto gestalten kann!
Aber gelesen hab ich es auch ;o)
Das Beste von allem‘ spielt in den Jahren 1952 bis 1954 und wurde erstmals 1958 verlegt. Sein Entstehungsalter merkt man dem Roman an: sprachlich und inhaltlich. Die tragenden Charaktere sind fünf junge Mädchen und bei allen geht es offen oder versteckt im Grunde nur um eines: um’s Heiraten.
 Mir, als unverheirateter Enddreißigerin, was ja heute weit öfter anzutreffen ist als damals, ist dabei jenes Mädchen am nächsten gewesen, das vorerst beschlossen hat, Karriere zu machen. Zwar erst, nachdem sie von ihrem Verlobten verlassen wurde, aber in dieser Hinsicht ist ihre Entscheidung vermutlich wiederum weder für frühere noch für heutige Verhältnisse eine unübliche. Es ist Caroline, die Figur, mit der der Roman beginnt, endet und die in weiten Teilen einen verbindende Rolle innerhalb der Erzählstränge spielt.
Alle fünf Mädchen arbeiten in einem Verlag, beginnen als Schreibkräfte und entweder heiraten sie – oder sie steigen in der Hierarchie stufenweise nach oben. Die einzelnen Geschichten unterscheiden sich dabei durchaus voneinander, auch wenn es eben die Geschichten sehr junger Frauen am Beginn ihres (Arbeits-)Lebens sind, noch dazu in einer Zeit, als die Heirat für Frauen fast automatisch bereits wieder dessen Ende darstellte. Obwohl es von der Zeitreihenfolge her gar nicht sein kann, fühlte ich mich vor allem am Anfang gar nicht selten an ‚Sex and the city‘ erinnert, was jedoch auch am Schauplatz New York liegt.
Ansonsten merkt man - wie gesagt - dem Text auch am Ton an, dass er aus einer anderen Zeit stammt. Selbst wenn die Themen recht aktuell sind – Alkohol in rauhen Mengen, Zigaretten, Sex vor der Ehe und seine Folgen – wird sehr viel weniger frech, weniger hysterisch erzählt als es in der gegenwärtigen ‚Chick-Lit‘ üblich ist. Alles wirkt etwas gediegener, ruhiger, fast wie in einem schwarz-weiß-Film. Dabei gibt es auch stark neurotische Momente und Entwicklungen.
Anfangs war ich begeistert von dem ruhigen Schreibstil, aber viel zu schnell langweilten mich das Dauerthema ‚Heirat‘ und die Darstellung der hochgradig naiven, jungen Liebe knapp zwanzigjähriger Frauen, so dass ich mir mehr sprachlichen Pfiff gewünscht hätte. Zum Glück werden vier (genau genommen fünf, aber von Mary Agnes wird nur wenig und nur aus der Perspektive ihrer Kolleginnen berichtet) unterschiedliche Geschichten erzählt. So sind auch Beziehungsstrukturen dabei, die auf tatsächlicher Anziehung durch Gemeinsamkeiten und echtes Interesse aneinander aufbauen, statt auf romantischen oder neurotischen Verblendungen.
Caroline hatte es mir als Hauptcharakter sowieso etwas angetan (wobei ich Barbara am besten fand!). Hier bot dann auch der Aufbau ihrer ganz persönlichen Geschichte zum Ende hin eine interessante Facette: Sie kam nach New York, um den Trennungsschmerz von ihrem Verlobten zu verwinden. Er taucht tatsächlich noch als Person auf, und obwohl man kurz um ihre annähernd bewundernswert selbstbewusste Art fürchten muss, trifft sie eine toughe Entscheidung.
Insgesamt ist der Text flüssig und inhaltlich überzeugend geschrieben. Bei den Kapitelanfängen holpert es allerdings hin und wieder im Hinblick auf den stringenten Zeitverlauf. Dadurch entstehende Verwirrungen werden zwar später wieder aufgelöst, machen aber zuerst einmal stutzig. Ansonsten kann man das Werk sicher auch als eine interessante Sozialstudie der damaligen Zeit betrachten. Leider konnte die Handlung mich nicht fesseln und nur sprachliche Spitzfindigkeiten hätten diese gewisse thematische Langeweile vielleicht ausgleichen können. Aufgrund seiner Länge überwog für mich die Last, weiterzulesen.
Ich glaube jedoch, dass Fans romantischer Liebesgeschichten und leidenschaftliche Beobachter alltäglicher Dramen mit diesem Stoff auf ihre Kosten kommen! Insofern kann ich jenen das Buch durchaus empfehlen. Und auch wer neugierig auf die gesellschaftlichen Gepflogenheiten anderer Zeiten ist, wird sicher nicht enttäuscht sein.
Und wie gesagt - das Cover ist einfach grandios ;o)

Sonntag, 3. Juni 2012

Suite101

Besagte Behausung, die Suite101 ist eine Internetplattform. 'Ach', mag sich manch einer von Euch jetzt vielleicht denken, 'ist das so?' - aber ja, wirklich, es ist so ;-). Dort finden sich vollwertige Artikel zu ziemlich vielen Themen. Nicht nur so ein Blogger-Kram. Und jetzt auch den ersten von mir. Natürlich. Warum sollte ich Euch sonst darauf aufmerksam machen? Ich darf - für ein Weilchen - die Texte, die ich dort veröffentlichen werde, nicht anderweitig Online stellen. Aber ich darf darauf verlinken. Erstens: sowieso. Und zweitens: sind ja auch meine ;o). Ich habe allerdings nicht vor, Euch jedes Mal extra zu sagen: "huhu, ich hab da wieder was!" Könnte sonst ja irgendwann langweilig werden. Aber ich werde hier - Ihr könnt es gleich sehen - eine extra Seite einrichten, mit Links zu meinen Artikeln. Ich meine - sollte irgendjemand gut finden, was ich so schreibe, dann will ich es ihm oder ihr ja schließlich nicht schwer machen, diese Texte auch zu finden. Gell!?

Also, hier mein erster Link zu meinem ersten Erguss der eher praktisch-psychologischen Sorte mit der Frage: Heute schon richtig geatmet? 

Donnerstag, 24. Mai 2012

Jörg schüttelt

Wie zwei dominikanische Bingo-Bongo-Rhythmus-Rasseln schüttelte er kraftvoll die kleinen Flaschen Orangensaft hin und her, rauf und runter, hierhin und dorthin - bis es knallte. Das war nicht die Absicht gewesen, geschweige denn das Ziel, doch so geschah es. Und mit eben diesem Knall löste die eine Flasche ihre Form auf, veränderte ihren Zustand von funktionalem, geschlossenem Gefäß in Scherbenhaufen und gab die von ihr beinhaltete Flüssigkeit in einem Schwall frei.
"So ein Mist aber auch", sagte der Schüttler, verließ den Ort des Geschehens, um sich einiger Utensilien zu bemächtigen, die die Möglichkeit bergen, ungewollte Substanzen und Elemente von Orten zu entfernen und nutzte sie anschließend, damit sie ihrem Zweck auch gerecht würden.
Als dies alles getan war, blieb ihm die Aufgabe, für Ersatz zu sorgen für jene dahinzerschellte Flasche. Und auch das tat er.
Nur ganz zum Schluss, als er die Getränke nun endlich zu ihrer sicheren Überdauerung bis zum Zeitpunkt der absichtsvollen Leerung auf dem Tisch abstellte, da hielt er ein ganz klein wenig die Luft an und war ein ganz klein wenig vorsichtig, und als er die Tür hinter sich schloss - da atmete er ein ganz klein wenig erleichtert, dass nicht noch mehr passiert war, aus.

Montag, 21. Mai 2012

Domino

Oh, ja! Ich erinnere mich noch genau, als wäre es gestern gewesen: Wie wir dalagen, übereinandergestapelt, mit aufgerissenen Augen und Mündern. Fünf Knirpse, denen sonst nichts so leicht die Sprache verschlug ...

Es war ein ganz normaler Sommertag gewesen: sonnig, warm und von keiner Wolke getrübt.

Wir waren also fünf: Mirco, Marco, Stefan, Jenny und natürlich ich. Die Zwillinge Mirco und Marco sahen gar nicht aus wie Zwillinge. Meine Mutter hatte mir erklärt, es gäbe solche, die vollkommen gleich aussähen und andere, die wie ganz normale Geschwister waren, nur dass sie zur gleichen Zeit empfangen worden waren (ich weiß noch, wie ich bei diesem Wort kichern musste), die also auch zur gleichen Zeit in der Mutter heranwuchsen und dann natürlich am gleichen Tag geboren wurden. Naja, solche Zwillinge waren also Mirco und Marco. Sie sahen sich ähnlich, aber nicht zum Verwechseln.

Zu der Zeit war auch Jenny einer von uns. Wir machten noch keinen Unterschied zwischen Jungen und Mädchen; das kam erst später.

Am Vormittag hatten wir an unserer Hütte im Wald gearbeitet. Der Pfiff von Stefans Großvater hatte uns, wie immer, rechtzeitig zum Mittagessen nach Hause geholt, aber jeder von uns erhielt das Versprechen, anschließend dürften wir wieder zusammen losziehen. Was wir dann auch taten. Stefan hatte von seiner Großmutter für jeden von uns einen dicken, roten Apfel dabei.

„Heute Nachmittag wird der alte Fritz beerdigt“, begrüßte er uns, als wir wieder aufeinander trafen. Marco und Mirco klatschten in die Hände; Jenny kombinierte scharf, dass es später im Gemeindesaal Kuchen gäbe und ich forderte meine Freunde auf, mir zu folgen: auf zum Friedhof! Denn eines unserer Lieblingsspiele war es, uns in die Nähe der Friedhofsgärtner zu schleichen, die Männern beim Buddeln zu bespitzeln und dabei möglichst selbst nicht gesehen zu werden. Und wenn die Gemeinde kam, um ihre Mitglieder zu beerdigen, stahlen wir uns vom Platz sobald der Trauerzug vorüber war. Aber bis dahin gab es keinen besseren Ort als diesen – mit seinen alten Buchen und Eichen, den zum Teil halb verwitterten Grabsteinen und Familiengruften, die zum Verstecken und Fangenspielen nur so herausforderten.

Die Zwillinge hatten ihre Äpfel schon aufgegessen. Sie waren gierig gewesen! Auch Jenny hatte ihren verdrückt. Sie fand es lästig, ihn in der Hand zu halten. Stefans Exemplar war ihm aus der großen Brusttasche seiner Latzhose gefallen, als er sich kopfüber in den dicksten Ast der weitverzweigtesten aller Klettereichen gehängt hatte. Dabei war der Apfel ausgerechnet im Stechginster gelandet. Jenny wusste von ihrer Mutter, der sie oft im Garten half, dass man gefälligst die Finger nicht in den Mund steckte, wenn man Stechginster berührt hatte.  Wir nahmen an, dass das für den Apfel auch galt und hatten ihn verloren gegeben.

Nur ich hatte noch meinen, und war sehr zufrieden damit.

Als die Trauergäste sich an diesem Tag dann vor dem Friedhofstor aufgestellt hatten, um in stiller Prozession dem Sarg zu folgen, standen wir hinter der Hecke und warteten. Zum Mittag  mussten Mirco und Marco allerdings einen Kasper in ihrer Suppe gehabt haben, denn sie hörten gar nicht mehr auf, rumzublödeln. Ich widmete mich gerade hingebungsvoll meinem Proviant, als Marco Mirco schubste, dieser Stefan anrempelte, welcher ungebremst gegen mich fiel und wir beide dann zu Boden gingen. Jenny versuchte noch, eine lustige Rauferei zwischen uns zu verhindern, als sie plötzlich innehielt und mit entsetzten Augen aufsah: Mein Apfel rollte schnurgerade auf die sechs Sargträger zu, die eben den Weg entlang kamen und besonders würdevoll nach vorn blickten. Der erste hob seinen großen Fuß mit den blankpolierten Schuhen. Als er ihn wieder aufsetzen wollte, traf er mit seiner glatten Sohle genau die verhängnisvolle Frucht, rutschte daran ab, begann zu straucheln, stütze sich in einer halben Drehung und dem verzweifelten Versuch, das Gleichgewicht zurückzugewinnen, mit der rechten Hand am Sarg ab, fiel über seine eigenen und vor des nächsten Füße, welcher den Griff vollends losließ, um nicht – den Kopf voran – über den Vordermann zu stürzen, während der dritte von hinten den Sarg nicht mehr waagerecht halten konnte und dieser mit der rechten, vorderen Kante auf dem Boden aufschlug.

Dann herrschte Totenstille. 

Den Leichenschmaus konnten wir vergessen. Es hagelte Hausarreste. Aber meine Mutter erzählte mir später, dass das halbe Dorf später darüber lachte, wie wir alle auf den Sarg gestarrt hatten, voller Panik in der Erwartung, der Deckel würde gleich aufspringen!

Was wir nicht wussten: Der alte Fritz hatte seinen Körper zu Forschungszwecken dem nächstgelegenen Universitätskrankenhaus vermacht. Im Sarg lagen nur ein Anzug und seine alte Pfeife.

Freitag, 18. Mai 2012

Kinonews: Dark Shadows - Ein typischer Tim Burton

‚„Vampire sollen wie Vampire aussehen“, sagt Johnny Depp‘
(cinemaxx.de/FilmeundStars/Uebersicht/0#StarUebersicht).
Stimmt wohl. Johnny Depp oder eher: Barnabas Collins – aus verschmähter Liebe von der schönen Angelique in einen Vampir verwandelt – hat einen leichenblassen Teint, dazu kontrastierend schwarzes Haar, dunkle Augenringe und eingefallene Wangen, wie es sich im klassischen Sinne für einen Angehörigen dieser Art geziemt.

Vor allem aber sieht man ihm und dem ganzen Film den Tim Burton an!

Es ist geradezu faszinierend bedeutungslos, ob der Regisseur seine Charaktere von Menschen aus Fleisch und Blut darstellen lässt, oder ob er sie künstl(er)i(s)ch animiert. Einerlei, ob die Szenerie in natura existiert oder nur am Computer generiert wird: In seinen Filmen tragen alle Figuren diese ätherisch-transparente Aura (außer den Statisten). Immer heben sich seine Kulissen scharfkantig gemeißelt, gleich einem Scherenschnitt, vom Hintergrund ab; stets bleibt die Atmosphäre auf ewig mystisch-unscharf wie eine neblige Moorlandschaft.
Dank dieser Kunstgriffe, dieser geballten visuellen Entfremdung seiner Werke von der realistischen Perspektive, ist selbst eine Vampirgeschichte, in welcher der Blutsauger sich dem unappetitlich-notwendigen Ernährungsritual des gierigen Bisses in den Hals, mit anschließender Zurschaustellung seines blutbesudelten Kinns, hingibt – erträglich.

Die Geschichte selbst ist ok. Es geht um Familie und Liebe, um besagte verschmähte noch dazu, um Geld - das Übliche. Johnny Depp spielt gewohnt trocken, ein wenig stiff, einen guten Hauch british eben. Aber durchaus den heimatlichen Wurzeln seiner Figur angemessen. Und immerhin hat er - also Barnabas Collins - eine Weile (200 Jahre, um genau zu sein) unter der Erde gedauert. Da kann es schon mal vorkommen, dass einer nicht ganz up-to-date ist. Aber insgesamt hat man auch schon unterhaltsameres gesehen. 

Freitag, 4. Mai 2012

Make a laugh

Da sitze ich. Im Zug. Wie so oft. Ausgebreitet an einem Viererplatz mit Tisch. Gedanklich wehre ich alle potentiellen Mitsitzer ab, denn ich will mich nicht unterhalten. Auch finde ich es angemessen, für meine Beinfreiheit zu sorgen. Mehrfach die Woche so lange im Zug zu sitzen, tut dem Körper nicht wirklich gut. Da sollte es schon so bequem wie möglich sein. Und zu guter Letzt arbeite ich hier. Oder sowas in der Art. Heute zumindest steht mein Laptop vor mir und wird benutzt.
Ich bin nicht die Einzige mit diesem Revierverhalten. Neben mir am Viererplatz sitzt ein Mann etwa meines Alters. Auch er hat sich breit gemacht. Bei ihm sind es Papiere, die den Platzanspruch verdeutlichen. Ein Kinnbart gibt seinem Gesicht einen James-Hetfield-Touch und er trägt so einen Knopf im Ohrläppchen, diese Dinger, die so ziemlich jeder heute trägt, einen Tunnel. Das Teil ist allerdings klein und geschlossen. In dieser Größe habe ich mich tatsächlich mittlerweile an diese Art des Schmucks gewöhnt und es sieht immer noch besser aus als bei dem jungen Mann einige Sitze vor mir in Fahrtrichtung. Der, mit dem größeren Tunnel im Ohr und Ochsenring in der Nase. Immerhin: dessen Freundin hat diesen faszinierenden Dita-von-Teese-Pin-up-Girl-Look mit dickem, schwarzem Lidstrich und rosa Haartuch im blondierten Haar, durchaus süß! Nur leider auch mit Metall im Gesicht.
Hinter mir sitzt ein ca. 40-jähriger Mann mit rotem Pullover, dem ich den Platz vor der Nase weggeschnappt habe. Ich hätte mich auch noch auf die andere Seite des Abteils setzen können, aber ich bevorzuge nunmal die Sonnenseite. Auch wenn es heute wolkig ist – man weiß ja nie! Er hat diesen anderen Platz vielleicht nicht gesehen. Wäre zumindest möglich, denn er sitzt mit dem Rücken zu mir, gegen die Fahrtrichtung und teilt sich den Tisch mit einem anderen Fahrgast. Aber auch sie reden nicht miteinander.
Wie immer herrscht also eine Atmosphäre des sich-gegenseitig-ignorierens. Soll mir recht sein. Allen anderen vermutlich auch.
Aber manchmal kommt einem etwas dazwischen.
In Buchholz hören wir die obligatorische Verabschiedung der aussteigenden Fahrgäste und den Hinweis auf die Anschluss… - es gluckst im Lautsprecher - …verbindungen mit dem Erixx in Richtung Hannover. Aber damit hat es sich auch schon.
Kurz vor Hamburg werden wir jedoch, natürlich freundlich, darauf hingewiesen, dass wir nun gleich angekommen sind. Es wackelt. In der Stimme. Der Zugbegleiter sammelt sich, und fährt fort: „Wir verab…“, es gluckst wieder, „…schieden uns“, glucker, „von allen …“. ...
„Bitte entschuldigen Sie!“, prustet es uns aus den Lautsprechern entgegen. Zur Antwort prustet und kichert es von allen Seiten um mich herum zurück, auch ich lache amüsiert. Mitnichten, der Herr – gar nicht notwendig, irgendetwas zu entschuldigen. Wir alle haben unseren Spaß!
Und ganz unversehens schauen wir einander in die Augen, grinsen uns an, und der Metallica-Typ erzählt gleich noch von dem Fahrgastbetreuer, der für 15 Minuten nicht mehr aufhören konnte, zu lachen …

Mittwoch, 25. April 2012

No presents, please!

Ich liebe Geschenke. Ja, wirklich! Ich liebe Geschenke. Schon allein deswegen mag ich weder auf meinen Geburtstag, noch auf Weihnachten oder sonstige Gelegenheiten verzichten, an denen ich sicher sein kann, etwas geschenkt zu bekommen! Ich LIEBE Geschenke!!!

Das geht aber nicht jedem so.

Letzte Woche feierte meine Freundin C. ihren 50ten Geburtstag. Sie lebt seit einiger Zeit in Köln, kam aber nach Bremen, denn zuvor war sie hier zu Hause. Und hier versammelte sie ihre Freunde für diesen speziellen Tag um sich.
Sie wünschte sich eine Spende an das Kinderhospiz Löwenherz – und ganz ausdrücklich: keine Geschenke!
Das ist kein neuer Zug von ihr. Ganz im Gegenteil. Ich kenne sie nicht anders. Und alle anderen mit Sicherheit auch nicht! Natürlich kann man damit argumentieren, dass es ihr schlicht schwer fällt, sich etwas geben zu lassen, während sie selbst absolut großzügig ist. Vielleicht ist es manchmal sogar genau aus diesem Grund wichtig, ihr mehr zu geben, als sie erwartet! Aber das ist eine andere Geschichte. Hier geht es vorerst darum, ihren Wunsch zu erfüllen. Ihr Wunsch war: KEINE (!!!) Geschenke.

Hat nicht geklappt.

Wie die meisten Frauen kauften fast alle ihrer Freundinnen eine hübsche, sperrig eingepackte, natürlich annähernd (ver-)brauchbare, aber überflüssige Kleinigkeit. Vermutlich hofften sie, dass nicht allzusehr auffiele, dass sie den Wunsch des Geburtstagskindes schlicht ignorierten. Statt dessen schenkte eine jede sich selbst etwas: die Erleichterung, nicht gegen ihre Gewohnheit und die gute Erziehung zu verstoßen, die behauptet, es gehöre sich einfach, zu einer Einladung ein Präsent zu überreichen. Ist das so?

Ist es nicht vielleicht sogar respektlos, der Bitte zuwider zu handeln?
Oder egoistisch? Ist es nicht im harmlosesten Fall gedankenlos, wo man doch eigentlich das Gegenteil demonstrieren möchte? Denn welche dieser Freundinnen hat tatsächlich darüber nachgedacht, worüber C. sich wirklich gefreut hätte? Welche der Freundinnen hat versucht, ihre eigenen Bedürfnisse (bloß nicht mit leeren Händen dastehen!) weniger wichtig zu nehmen als die Person, um die es angeblich ging? Vielleicht hätten sie ihr kein größeres Geschenk machen können, als ihren Wunsch zu erfüllen. Vielleicht hätte jede klarer sagen können: „Ich sehe Dich. Ich kenne Dich. Ich respektiere Dich.“, indem sie ihr die Leichtigkeit leerer Hände geschenkt hätten? Indem sie ihr erlaubt hätten, einfach C. zu sein, die keine Geschenke haben möchte?

Und als wäre das noch nicht genug, worüber man sich Gedanken machen könnte, so hatten all die schönen Gaben noch einen weiteren Makel: C. war mit dem Zug angereist. Und wer bitte reist gern mit viel Gepäck im Zug? Nicht mal ich. Und ich liebe Geschenke.

Montag, 23. April 2012

Manchmal tut's auch ein Klassiker

Die Ostertage neulich fand ich wirklich gut. Soviel Zeit, in der ich nichts konkretes geplant hatte. Endlich einmal nur das tun, was mir in meinen eigenen vier Wänden zu tun einfallen könnte oder es auch einfach lassen. Zum Beispiel: den großen Stapel „DIE ZEIT“-Zeitungen reduzieren (gemacht); einfach nur Musik hören (auch gemacht); aufräumen (sogar das – ein wenig, ich bin ja gegen jegliche Übertreibung)… Oder auch: DVDs aus meinem Bestand schauen, die ich noch nie gesehen habe. Einige Exemplare stammen von irgenwelchen Frauenzeitschriften, die damit Kundinnen ködern wollten. Für die jeweilig Ausgabe hatten sie bei mir damit Erfolg.

Unter anderem: Ein Herz und eine Krone, eine Dreingabe der Vanity Fair, vor geschätzten zwei Jahren. Ein alter schwarz-weiß-Film, mit Audrey Hepburn und Gregory Peck. Die Geschichte einer Prinzessin, die aus dem Palast ausreißt, um mal ein paar Stunden „prinzessin-frei“ zu haben und kurz darauf von dem Journalisten Joe Bradley auf einer Mauer schlafend gefunden wird. Vollkommen ungeplant landet sie dann - auf seinem Sofa.
Bisher konnten mich alte Filme nicht vom Hocker reißen – meist sind sie mir zu dramatisch, zu überkandidelt. Und bei diesem speziellen Stück hatte ich noch dazu die Erwartung, dass ein schlechtes Ende bevorstünde. Als absolute Befürworterin des „Happy End“ boykottiere ich in der Regel nicht-happy-end-Geschichten! (Bei Titanic habe ich allerdings mehrfach die Ausnahme gemacht).
Jedenfalls: Schnell stand die Ahnung im Raum, dass dieser Film Charme hat! Gut, die Hauptdarstellerin hat einen wesentlichen Anteil daran. Ist Audrey Hepburn nicht geradezu bekannt für ihren Liebreiz und eben – Charme?! Davon abgesehen ist auch Gregory Peck absolut nicht zu verachten. Ein Bild von einem Mann! (Es ist ein alter Streifen, da müssen geradezu unmoderne Begriffe und Formulierungen herhalten).
Rein inhaltlich betrachtete, musste ich jedoch spätestens über den Charakter des Joe Bradley schmunzeln, als er eine  absolut durchschaubare Taktik des Flunkerns seinem Redakteur gegenüber an den Tag legt, um den verpassten Interviewtermin mit Prinzessin Anne zu vertuschen. Dumm nur, dass er nicht weiß, dass dieser Termin offiziell wegen angeblicher Krankheit der Prinzessin abgesagt wurde. Er ist schon ein kleiner Halodri, der Gute. Pinocchios Nase hätte wohl gleich von Rom bis nach Paris gereicht!
Was mich aber dann endgültig überzeugte, war gegen Ende der Geschichte die Beobachtung eines sehr feinen Mienenspiels der Darsteller: ein Zucken im Mundwinkel hier, eine leichte Hebung der Augenbraue dort; ein Schlucken, das die Schwere des Momentes allein in die Bewegung des Adamsapfels legt ….
Auf eine sehr stille Weise, ohne jeden Text, erzählen gerade diese Szenen klar und deutlich von dem, wie es um das Seelenleben der Figuren bestellt ist! Ich war begeistert.
Natürlich habe ich seither etwas genauer hingesehen, wie es um die Mimik von Schauspielern egal welchen Filmes bestellt ist. Abgesehen davon, dass die meisten Geschichten, die ich in den letzten zwei Wochen sah, mit wesentlich lauteren Stilmitteln – wie z.B. einem Soundtrack – aufwarten, halte ich nach momentanem Stand genau dieses Element in Ein Herz und eine Krone für tatsächlich beachtenswert. Ist es große Schauspielkunst oder große Regiekunst? Oder beides?
Wie dem auch sei – ich werde diesen Film garantiert noch mindestens einmal sehen. Wegen der Schauspieler, wegen der Geschichte und wegen der Mimik. Oder vielleicht auch in einer anderen Reihenfolge der Gründe. Denn eins ist klar: Es lohnt sich.

Sonntag, 22. April 2012

In einer anderen Welt?

1Q84 begegnete mir an einem dunklen Winterabend in der Bahnhofsbuchhandlung. An diesem Abend mochte ich es mir nicht verkneifen, diesen Fund liegen zu lassen und außerdem ging es darin um einen Schriftsteller. Zumindest, soweit ich das anfangs beurteilen konnte ;-)

Tengo ist Mathematiklehrer an einer Yobiko, einem privaten Institut zur Vorbereitung von Studienanwärtern auf die Aufnahmeprüfungen. Davon abgesehen gilt seine Leidenschaft der Schriftstellerei. Bisher hatte er damit keinen Erfolg, aber er lektoriert andere Werke und bei seinem Herausgeber hat seine Meinung Gewicht. Schließlich wird er Fukaeris Die Puppe aus Luft überarbeiten, damit diese hoffentlich einen Debütpreis gewinnt – was auch tatsächlich passiert.

Aomame ist Fitnesstrainerin und mit dem menschlichen Körper zutiefst vertraut. Wenn es notwendig ist, betätigt sich als Auftragskillerin im Namen der Menschlichkeit.

Beide leben am Rande der Gesellschaft, sind im Grunde Einzelgänger und ihre Schicksale letztlich eng miteinander verwoben.

Die Geschichte um Die Puppe aus Luft im Jahr 1Q84 (einer Paralellerscheinung zu 1984) wird abwechselnd mit dem Blick auf Tengo und Aomame erzählt. Zwei von drei Büchern sind in diesem Band zusammengefügt. Dabei ist das erste Buch stärker von Handlung getragen, während Buch zwei sich überwiegend mit dem Innenleben der beiden Protagonisten in ihrer jeweiligen Situation befasst.

In Buch eins bleibt vor allem die Frage bestehen: Worum genau geht es hier eigentlich? Auf Seite 400 ist es mir noch nicht klar. Die Geschichten von Tengo und Aomame scheinen in keinem Zusammenhang zueinander zu stehen, und beide weisen als Einzelgeschichten ebenfalls keine klar greifbare Richtung auf. Genausogut könnte man seinem Nachbarn dabei zusehen, wie er sich auf den täglichen Spaziergang mit seinem Hund vorbereitet und auch tatsächlich das Haus verlässt, obgleich das Erzählte natürlich weit mehr Kuriosität aufweist.

Interessant finde ich die schriftstellerische Aspekte, die – durch die Figur bedingt – vor allem in Tengos Anteilen zum Tragen kommen, und Aussagen wie: „Wenn in einer Geschichte eine Pistole vorkommt, muß sie auch zum Einsatz kommen“, lassen aufmerken. Auch wenn diese ein Zitat ist. Merkwürdigerweise fällt es jedoch in einem Aomame-Kapitel. Diese Verwobenheit erzählerischer Elemente über verschiedene Charaktere hinweg irritiert, denn sie zeichnet keine klaren Charakterstrukturen, sondern lässt den Verdacht aufkommen, dass der Autor ein bestimmtes Kontingent an Inhalt einfach immer wieder aufrollt, um der Geschichte Volumen zu verleihen.

Einzig Fukaeri, die Autorin von Die Puppe aus Luft zeichnet sich durch eine konsequente Andersartigkeit aus, und es stellt eine echte Herausforderung dar, ihre Art des Fragens ohne Fragezeichen zu intonieren. Wie geht das, wenn Fukaeri fragt: „Darf ich die Hand noch halten“ (S. 203), ohne dabei die Stimme einem Fragesatz gemäß zu modulieren? Eins kann ich dazu sagen: es ist nicht leicht!

Faszinierend ist jedoch auch Aomames Konzentrationskraft zu beobachten. Stück für Stück kann man sie begleiten bei der Entdeckung, dass irgendetwas in ihrer Welt im Jahr 1984 nicht stimmt. Selbst die Feststellung: “Ich bin nicht verrückt. Die Welt ist verrückt. - Aber denken das nicht alle Verrückten?“ besticht in seiner analytische Exaktheit, die sie an dieser Stelle konsequent auch auf ihre eigene Wahrnehmung anwendet.

Mit der Zeit fällt auf, dass Murakami Gedankengänge zu oft wiederholt, ohne dieser Wiederholung Sinn zu verleihen. Er verdeutlicht auch nicht, dass er bzw. die Figuren sich dieser Wiederholungen als solcher bewusst sind. Mehr als einmal fragte ich mich, ob der Autor lediglich vergessen hatte, dass er eine Darstellung bereits in genau der gleichen Weise verwendet hatte, wie z.B. beide Male, als Tengo seinem Vater begegnet, und er beide Male feststellt, dass dieser um eine Kleidergröße kleinergeworden wirke. Bei der zweite Erwähnung hätte ein „und wieder“ oder ähnliches die Feststellung eines erneuten Schrumpfens oder z.B. ein „wieder fiel ihm auf“ die bewusst wiedererlebte Beobachtung verdeutlichen können. Solche Doppelungen kamen sogar auf einer einzigen Seite vor, ohne dabei ein Verstärkung des bisher beschriebenen zu bewirken, wie es damit durchaus geschehen kann. Vor allem das zweite Buch ist an vielen Stellen schlichtweg in die Länge gezogen, die gedanklichen Reflexionen erscheinen oft überflüssig und keineswegs mit einem natürlichen Denkprozess vergleichbar (jedenfalls nicht mit meinem). Stattdessen wirken sie wie wohlausgefeilte Reden und Rechtfertigungen. Vermutlich hätte dieser Band ohne weiteres um mehr als 100 Seiten kürzer sein können. Der Inhalt wäre der gleiche geblieben.

Da die Geschichte selbst aus insgesamt drei Bänden besteht, fehlt diesem Buch ein konkreter Schluß. Das Ende des letzten Kapitels würde ebenso wie alle anderen dazu verleiten, die Seite umzublättern – wenn denn noch Seiten da wären.

Hierin liegt aber auch die Stärke des Romans. Trotz der Längen, obwohl das erste Buch kaum Anhaltspunkte liefert, worauf die Gesamtkomposition überhaupt hinauslaufen soll, trotz der immergleichen Anleihen an Nebenthemen (Musik, Literatur, die Akebono…) für alle beteiligten Figuren ohne gemeinsamen Erfahrungshintergrund, der einen relativen Einheitsbrei aller Figuren untereinander entstehen lässt, fällt es erstaunlich leicht, immer weiterzulesen. Vielleicht liegt es an dem derart ausgelösten Bedürfnis, doch noch Ordnung in das Chaos zu bringen. Vielleicht gilt es, weiterzulesen, um Seite für Seite hoffentlich mehr Puzzleteile des Gesamtbildes herausarbeiten zu können. Dabei geschieht das Umblättern ganz automatisch. Trotz aller Kritikpunkte schafft Murakami es, eine Welt zu weben, in die sogar der Leser hineingezogen wird.

Wenn man also Zeit hat, die nicht verloren scheint durch zuviel Doppeltes – dann kann man Murakamis Geschichte genießen als fantasievolles Konstrukt aus Welt und Paralellwelt, aus fast alltäglichem und fremdartigem, aus Menschlichkeit und Mythos. Allerdings sollte man dann wohl auch in Betracht ziehen, Band drei gleich mitzukaufen und noch ein paar Tage Lesezeit dranzuhängen.