‚„Vampire sollen wie Vampire aussehen“, sagt Johnny Depp‘
(cinemaxx.de/FilmeundStars/Uebersicht/0#StarUebersicht).
Stimmt wohl. Johnny
Depp oder eher: Barnabas Collins – aus verschmähter Liebe von der schönen
Angelique in einen Vampir verwandelt – hat einen leichenblassen Teint, dazu
kontrastierend schwarzes Haar, dunkle Augenringe und eingefallene Wangen, wie
es sich im klassischen Sinne für einen Angehörigen dieser Art geziemt.
Vor allem aber sieht man ihm und dem ganzen Film den Tim
Burton an!
Es ist geradezu faszinierend bedeutungslos, ob der Regisseur
seine Charaktere von Menschen aus Fleisch und Blut darstellen lässt, oder ob er
sie künstl(er)i(s)ch animiert. Einerlei, ob die Szenerie in natura existiert oder nur am Computer generiert wird: In seinen Filmen tragen
alle Figuren diese ätherisch-transparente Aura (außer den Statisten).
Immer heben sich seine Kulissen scharfkantig gemeißelt, gleich einem
Scherenschnitt, vom Hintergrund ab; stets bleibt die Atmosphäre auf ewig mystisch-unscharf
wie eine neblige Moorlandschaft.
Dank dieser Kunstgriffe, dieser geballten visuellen
Entfremdung seiner Werke von der realistischen Perspektive, ist selbst eine
Vampirgeschichte, in welcher der Blutsauger sich dem unappetitlich-notwendigen
Ernährungsritual des gierigen Bisses in den Hals, mit anschließender
Zurschaustellung seines blutbesudelten Kinns, hingibt – erträglich.
Die Geschichte selbst ist ok. Es geht um Familie und Liebe, um besagte verschmähte noch dazu, um Geld - das Übliche. Johnny Depp spielt gewohnt
trocken, ein wenig stiff, einen guten
Hauch british eben. Aber durchaus den heimatlichen Wurzeln seiner Figur angemessen. Und immerhin hat
er - also Barnabas Collins - eine Weile (200 Jahre, um genau zu sein) unter der Erde gedauert. Da kann es schon mal vorkommen, dass einer nicht ganz up-to-date ist. Aber insgesamt hat man auch schon
unterhaltsameres gesehen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen